Dubai damals und heute 

Mein Blick auf die Emirate von 2008 bis 2025

Als ich 2008 zum ersten Mal in Dubai landete, war der Burj Khalifa noch ein Gerüst – heute leuchtet er nachts wie ein futuristisches Kunstwerk über der Stadt. Seitdem hat sich nicht nur Dubai verändert, sondern auch meine ganz persönliche Beziehung zu den Emiraten.

Dubai damals und heute

Ich habe 2008 auf eine Annonce in einer touristischen Zeitschrift geantwortet, die Reiseleiter in den VAE suchten. Ich war nie zuvor in Dubai und hatte nur einmal einen kurzen Stopover im Flughafen von Abu Dhabi. Ich dachte einfach, es ist eine interessante Region und man könnte doch mal ein Jahr dort verbringen. Da ich schon 2 Jahre in Indonesien, dem Land mit den meisten Muslimen der Welt, gelebt hatte, schreckte mich die Vorstellung, in einem muslimisch geprägten Land zu leben, nicht ab. Ich habe mich also beworben und dann auch gleich einen Termin für ein  Vorstellungsgespräch bekommen. Alles klang ganz toll, nur eine Sache war seltsam. Man sagte mir, ich müsse meinen Reisepass abgeben und ich würde ihn immer wieder bekommen, wenn ich ihn brauche. Ohne große Bedenken unterschrieb ich den neuen Arbeitsvertrag und erhielt mein Flugticket nach Dubai. 

Dubai damals und heute

Am 01.07.2008 landete ich in Dubai und erhielt mein Visum. In meinem Arbeitsvertrag war auch die Unterkunft inklusive und diese sollte in Sharjah sein. Ich hatte zuvor nie von Sharjah gehört, aber nach einiger Google-Recherche sah Sharjah, 25 km nördlich von Dubai, doch sehr schön aus. Natürlich habe ich bei Google gelesen, dass Sharjah das Emirat mit den strengsten muslimischen Regel ist. Ein Emirat, wo Alkohol verboten ist, wo man als Frau Schultern und Knie bedecken muss. In Sharjah dürfen Frauen auch nur in muslimischer Badebekleidung an den Strand und sogar Shisha (Wasserpfeife) rauchen, ist verboten.

Das Emirat Sharjah hatte und hat noch immer strenge muslimische Regeln, aber für meinen Arbeitsalltag spielte eine andere Sache eine viel größere Rolle, der Verkehr. Das habe ich bei meiner Google Recherche nicht gefunden: der Weg von Sharjah nach Dubai, ca. 25 km dauerte 2-3 Stunden und natürlich auch der Weg zurück. In den folgenden Wochen und Monaten lernte ich was das heißt: jeden Tag mussten wir von Sharjah morgens um 6.00 Uhr  losfahren, um Gäste in Dubai um 8.00 oder 9.00 Uhr am Hotel abzuholen. Und abends mussten wir natürlich auch wieder mehrere Stunden durch den Stau zurückfahren.

Das ist lange her, heute hat sich die Verkehrssituation verbessert, aber der Weg von Sharjah nach Dubai ist immer noch mit ewigen Staus verbunden. Natürlich sind die Verbindungen mit Taxis viel besser geworden. Es ist heute schwer vorstellbar, dass wir ewig auf Taxi warten mussten oder Schwarztaxis nehmen mussten, weil es kein andere Möglichkeit gab nach Dubai zu kommen. 2009 wurde in Dubai die Metro in Betrieb genommen, aber leider gab es keine Anbindung nach Sharjah. Der Verkehr in Dubai war 2008 noch recht entspannt. Das änderte sich aber mit den Jahren und heute versinkt Dubai ebenfalls im Stau. Es werden viele Straßen und Brücken gebaut und das schnell, sehr schnell im Vergleich zu Deutschland. Leider wurde die Metro nie erweitert. Sie hat noch heute nur 2 Linien. Bis 2029 soll es auch 2 neue Metrolinien geben. Taxi und Uber gibt es jede Menge und natürlich auch ganz leicht über die Apps zu bestellen.

Die Stadt im Wandel – Von der Baustelle zur Metropole

2008 landete ich mitten in einer riesigen Baustelle. Damals gab es neben den alten Stadtteilen Deira und Bur Dubai vor allem die Sheikh Zayed Road und die Wohnviertel an der Küste wie Jumeirah. Al Barsha war gerade im Kommen, TECOM (heute Barsha Heights) war ein eher ruhiger Ort zwischen Sand und Rohbauten, und die Dubai Marina und Palm Jumeirah  – heute glitzernde Vorzeigeviertel – waren fast fertiggestellt. 

Es hieß damals oft, dass mehr Baukräne in Dubai stehen als irgendwo sonst auf der Welt – und es fühlte sich tatsächlich so an. Überall wurde gebohrt, geschraubt und betoniert. Türme schossen buchstäblich über Nacht in die Höhe. Ich erinnere mich, wie ich einmal einen Ort besuchte, der eine Woche später schon komplett anders aussah.

Der Vergleich, den viele gezogen haben, war der mit Berlin als „größter Baustelle Europas“ – aber was ich in Dubai erlebte, war eine ganz andere Dimension. Während in Berlin über Jahre hinweg am Potsdamer Platz und am Flughafen gebaut wurde, entstand in Dubai gefühlt jede Woche ein neues Viertel, ein neues Hochhaus oder eine weitere Shopping Mall.

Was mich rückblickend besonders beeindruckt: Diese Vision, aus Sand und Wüste innerhalb weniger Jahre eine moderne Metropole zu formen – sie war nicht nur ehrgeizig, sie wurde auch tatsächlich umgesetzt. Heute fahre ich durch Viertel wie die Marina, Downtown oder Jumeirah Lakes Towers und erinnere mich noch gut an die staubigen Bauzäune, die dort einst standen.

Die Stadt hat sich nicht nur flächenmäßig fast verdreifacht, auch die Bevölkerung hat sich mehr als verdoppelt. Heute leben etwa 3,8 Millionen Menschen in Dubai. Dubai, was in den 80er Jahren noch recht unbekannt war, ist heute zu einer Metropole geworden, die mit Städten wie New York, London oder Sydney in einem Atemzug genannt wird.

Religion, Kultur und Toleranz –  Multikulti erleben

Als ich 2008 nach Dubai kam, war ich fasziniert von der Mischung aus Tradition und Moderne – aber auch überrascht, wie streng bestimmte gesellschaftliche Regeln damals noch durchgesetzt wurden. Die Stadt war zwar schon international geprägt, doch viele westliche Freiheiten galten nicht oder mussten im Hintergrund bleiben.

Wer lebt eigentlich in Dubai?

Dubai war schon damals eine internationale Stadt – doch das Ausmaß hat sich seither noch einmal vervielfacht. Heute setzen sich rund 90 % der Bevölkerung aus Expats zusammen, die aus über 200 Nationen stammen. Die größten Gruppen kommen aus Indien, Pakistan, den Philippinen, Ägypten, Großbritannien und zunehmend auch aus Europa und Russland. Dieser kulturelle Mix macht den Alltag bunt, gleichzeitig stellte er aber auch lange Zeit eine  Herausforderung dar, wenn es um das Zusammenleben und das Verständnis für die lokalen Werte ging.

Strenge Regeln damals – und was sich verändert hat

Alkohol

2008 durfte man Alkohol nur mit einer speziellen Lizenz kaufen und nur in ausgewählten Hotels konsumieren. Die Alkohollizenz musste beantragt werden und man brauchte verschiedene Bescheinigungen wie zB. einen Mietvertrag oder eine Bestätigung vom Arbeitgeber, das man Alkohol kaufen darf und man durfte natürlich kein Muslim sein. Öffentlicher Alkoholkonsum war streng verboten – und selbst ein Drink zu viel konnte unangenehme rechtliche Konsequenzen haben. Touristen könnten nur am Flughafen bei der Einreise noch Alkohol im Laden kaufen oder in Hotels oder Restaurants und Bars konsumieren.

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Heute kann jeder Alkohol lizenzfrei kaufen. Man muss nur noch den Pass oder die ID Karte scannen. Alkohol wird nicht in Supermärkten verkauft. Es gibt dafür spezielle Läden. Öffentliches Trinken oder Betrunken-Sein bleibt verboten.

Unverheiratet zusammenleben

Damals galt: Unverheiratete Paare durften offiziell nicht zusammen wohnen. Viele mieden dieses Thema – aus Angst vor rechtlichen Problemen. Kontrolliert wurde jedoch nicht, wer mit wem zusammen lebt. Seit 2020 wurden diese Gesetze im Zuge einer gesellschaftlichen Reform offiziell gelockert: Sogar Unverheiratete Emiraties ( Einheimische) dürfen nun legal zusammen wohnen – ein Meilenstein für die kulturelle Anpassung an die Realität der internationalen Bevölkerung.

Auch sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe waren offiziell verboten und konnten strafrechtlich verfolgt werden – besonders wenn sie öffentlich wurden oder Beschwerden vorlagen. Inzwischen wurde dieses Gesetz entschärft. Der Staat legt deutlich mehr Wert auf Privatsphäre und Diskretion, solange keine öffentlichen Normen verletzt werden. 

Die Kleiderordnung war 2008 inoffiziell, aber spürbar: In Einkaufszentren oder öffentlichen Einrichtungen wurde erwartet, dass Knie und Schultern bedeckt waren – auch für Touristen.
Heute ist man deutlich entspannter: An Stränden, in Cafés oder Malls sieht man westliche Freizeitkleidung, und viele Frauen tragen Shorts, Trägershirts oder sogar Bikinis – trotzdem sollte man dem Ort entsprechend respektvoll gekleidet sein.

Ramadan in Dubai

Im heiligen Monat Ramadan war es früher verboten, öffentlich zu essen, zu trinken oder zu rauchen – auch für Nicht-Muslime und Touristen. Man konnte dafür Verwarnungen, Geldstrafen, ja sogar Gefängnisstrafen erhalten. Der Monat Ramadan war ein Monat der Ruhe. In Malls und Restaurants war keine laute Musik erlaubt, Diskotheken und Clubs blieben geschlossen. Das Leben im Ramadan ging wirklich erst mit dem Sonnenuntergang los. 

Heute sind alle Restaurants im Ramadan geöffnet. Sie müssen auch nicht mehr abgedeckt werden. Essen, Trinken und auch Rauchen ist in der Öffentlichkeit toleriert.  Trotzdem gilt: Respekt zeigen, z. B. durch zurückhaltendes Verhalten, dezente Kleidung und kein lautes Feiern – wird nach wie vor erhofft. Der Ramadan schränkt heute keine Touristen mehr ein. Man kann tatsächlich alles machen und merkt kaum noch, dass Ramadan ist. Wer allerdings Geschäfte machen will, sollte wissen, dass Ramadan der Monat ist, wo Muslime sich auf ihre Religion und Familie konzentrieren, für Business eher ungeeignet.

Dubai hat sich in den letzten Jahrzehnt von einer Stadt mit strengen Regeln zu einem Ort gewandelt, der kulturelle Vielfalt aktiv lebt und integriert – ohne seine Wurzeln zu verlieren. Die offiziellen Gesetzesänderungen sind dabei nur ein Teil der Geschichte. Entscheidend ist, wie die Stadt im Alltag funktioniert: mit gegenseitigem Respekt, Anpassung und Neugier auf alles Neue. Ich selbst habe Dubai über die Jahre als immer toleranter und weltoffener erlebt – und finde es spannend zu sehen, wie hier Tradition und Moderne auf eine Weise verschmelzen, wie es nur an wenigen Orten der Welt möglich ist.

Auswandern nach Dubai – Damals unmöglich, heute ein realistischer Traum

Als ich 2008 nach Dubai kam, war „Auswandern“ kein Begriff, den man mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ernsthaft in Verbindung brachte. Dubai war eine pulsierende Stadt mit vielen Chancen – aber eben nur auf Zeit.

Damals gab es keine dauerhaften Aufenthaltstitel. Man konnte lediglich ein Arbeitsvisum für zwei Jahre erhalten – gebunden an einen bestimmten Arbeitgeber. Wenn man kündigte oder gekündigt wurde, hatte man genau 30 Tage Zeit, das Land zu verlassen oder eine neue Stelle zu finden. Ein dauerhaftes Leben, wie es viele heute anstreben, war schlicht nicht vorgesehen. Auch das Alter spielte eine große Rolle: Mit 60 Jahren wurde in der Regel kein Arbeitsvisum mehr verlängert. Wer dann bleiben wollte, musste selbst ein Unternehmen gründen. 

Der Wandel seitdem ist enorm. Heute gibt es eine Vielzahl an Visa-Optionen, die den Aufenthalt unabhängig von einem Arbeitgeber ermöglichen – darunter: Freelance Visa, Investorenvisa, das Golden Visa für 10 Jahre und das Remote Work Visa.

Besonders das Golden Visa hat neue Perspektiven eröffnet: Wer als Investor, hochqualifizierte Fachkraft, Unternehmer oder Künstler anerkannt wird, kann bis zu 10 Jahre in den Emiraten bleiben, inklusive Familiennachzug – ohne Bindung an einen Arbeitgeber.

Ein eigenes Unternehmen zu gründen war früher mit hohen Einstiegshürden verbunden: lokale Sponsoren, komplizierte Strukturen, hohe Gebühren. Heute gibt es über 40 Freezones, in denen Ausländer 100 % Eigentümer ihrer Firma sein können – mit fairen Einstiegskosten und schnellen Gründungsverfahren.

Heute ist Dubai sehr beliebt und zieht viele Auswanderer an. Besonders das Wetter und der Lifestyle, aber auch die geringe Kriminalität und natürlich die steuerlichen Vorteile sind dabei wichtig. Karrierechancen in Technologie, Tourismus, Finanzen, Logistik und Medien spielen ebenfalls eine große Rolle. 

Was 2008 für mich noch ein Abenteuer für ein Jahr war und wie eine spannende, aber temporäre Station wirkte, ist heute eine echte Option für ein langfristiges Leben geworden. Dubai hat verstanden, dass es kluge, kreative und unternehmerisch denkende Menschen nicht nur anziehen, sondern auch halten muss. Die Visa-Politik ist heute ein entscheidender Teil dieser Strategie – und macht Dubai zu einem der attraktivsten Auswanderungsziele der Welt.

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